Am Anfang stand das Papier
Vor fast 30 Jahren fing ich an, Trainingspläne für andere, in der Regel befreundete Athleten zu schreiben. Die allerersten Exemplare wurden per Hand geschrieben oder wesentlich leserlicher in einem Editor meines 286ers unter MS-DOS getippt.
Mit den ersten Programmierkenntnissen und angewandter Mathematik versuchte ich mich an Algorithmen und hatte dabei die Vision und auch Illusion, aus einer Handvoll Parametern die ganze Komplexität des Training-Planens abzuleiten.
Auch Tabellenkalkulationen reduzieren lediglich den Darstellungsaufwand, aber lichten nicht das Dickicht aus Abhängigkeiten und Regeln, die die Sportwissenschaft nun mal aufstellt.
Coach vor Computer
Seitdem ich nutze Software zur Unterstützung bei der Planung. Und weil sie schöner schreibt, schneller übermittelt und besser darstellt, was ich mir ausgedacht habe.
Die Individualität des Athleten ist jedoch nur mit Gefühl, Erfahrung, Zuhören und Verstehen zu erfassen.
Flexibilität
Während ich diese Zeilen tippe, versinkt das Land im Schnee. Das ist ein gutes Beispiel: Wenn das Wetter nicht passt, kann ich als Mensch darauf reagieren. Bei einem Sturmtief wird eine lange Radeinheit umgeplant.
Auch persönliche oder berufliche Dinge können unverhofft dazwischen kommen. Der spontane Einsatz beim Kunden kann auch die Schlüsseleinheit torpedieren. Weil die Regenerationszeit mit bedacht werden sollte, kann man nicht einfach das Training am folgend Tag nachholen.
Auf all diese Vorkommnisse flexibel zu reagieren – das kann eine Software nicht leisten.
Big Data am Handgelenk
Modernes Equipment liefert mittlerweile eine Flut an Daten. Puls, Pace, Power, Schrittlänge, Recht-Links-Balance – alles was messbar ist, wird gemessen.
aber auf was kommt es an? Wie interpretiert man diese Zahlen? Auch hier hilft Dir ein Trainer, der die vermeintlichen Widersprüche auflöst oder einfach die Ruhe bewahrt, wenn bei plötzlich wärmerem Wetter der Puls bei gleicher Leistung einfach etwas höher liegt.
Als Coach finde ich die Zahlen äußerst hilfreich, um zu erkennen, wie gut der Athlet die Einheit umgesetzt hat und um die Entwicklung des Trainings besser messen und damit steuern zu können.